Sonderausstellung: 10. Juni 2011 bis 1. November 2011
MIT HIGHTECH AUF DEN SPUREN DER KELTEN
Unsichtbares sichtbar machen, verborgene Spuren vorgeschichtlicher Zeiten aufspüren, ohne dabei den Spaten anzusetzen, Grabungsergebnisse naturgetreu für die Zukunft aufbewahren – was von jeher Wunschvorstellung der Archäologie war, beginnt modernste Technik heutzutage in die Wirklichkeit umzusetzen. Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart präsentiert das Keltenmuseum Heuneburg in der Sonderausstellung „Mit Hightech auf den Spuren der Kelten“ einen faszinierenden Einblick in die neuartigen Möglichkeiten der Archäologie. Anhand verschiedenster Medien, z.B. Computeranimation und dreidimensionaler Darstellung, sollen die hochmodernen Technologien vorgestellt werden.
Rückblick
Ein Rückblick auf 150 Jahre Feldforschung zeigt, welche Pionierleistungen zur modernen archäologischen Feldforschung unserer Tage führten.
Luftbildarchäologie
Im 20. Jahrhundert trat die Luftbildarchäologie an die Seite der traditionellen archäologischen Forschung. Mit immer feineren Methoden gelingt es seither, Geländedenkmale aufgrund unterschiedlichster Bodenbegebenheiten und Bewuchsmerkmale aus der Luft zu erkennen und zu dokumentieren.
Laserscanning aus der Luft
Heute wird die Luftbildarchäologie durch Laserscanning ergänzt und weitergeführt. Vom Flugzeug aus können ganze Landschaften mit Laserstrahlen angetastet werden. Aus den Daten entstehen digitale Bilder des Geländereliefs. Wald, der den Blick auf den Boden verdeckt, kann man auf dem Bildschirm „wegrechnen“. Mit dem Laser-Blick durch das Blätterdach erschließen sich beeindruckende Geländedarstellungen, die eine neue Sicht auf Bodendenkmale erlauben.
Geophysik
Geophysikalische Untersuchungen am Boden gewähren schließlich den Blick unter die Erdoberfläche. In den kartierten Messungen von Bodenradar, Elektrik oder Magnet, die wie futuristische Graphiken anmuten, lassen sich verborgene archäologische Strukturen identifizieren.
Digitale Grabungs- und Funddokumentation
Auch in der Grabungstechnik selbst hat Hightech Einzug gehalten. Mit modernsten Geräten, wie Tachymeter oder Laserscanner, werden die Ausgrabungsbefunde digital erfasst und dreidimensional vermessen. Auf dieser Basis sind sensationelle Rekonstruktionen am Computer möglich.
Begleitheft
Zur Ausstellung erscheint das Begleitheft „Mit Hightech auf den Spuren der Kelten“. Herausgegeben von Jörg Bofinger und Matthias Merkl, mit Beiträgen von Otto Braasch, Jörg Bofinger, David Bibby, Matthias Merkl, Ralf Hesse, Martin Schaich und Harald von der Osten. Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg Heft 58 / Schriftenreihe des Keltenmuseums Hochdorf 8.
Ausstellungsbegleitende Vortragsreihe
Den Auftakt der Vortragsreihe zur aktuellen Sonderausstellung im Heuneburgmuseum in Herbertingen-Hundersingen macht Dr. Jörg Bofinger, Archäologe des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Er gibt mit seinem Vortrag „Bleistift – Laser – Satellit: Der Weg zur modernen Feldarchäologie“ am Dienstag, den 9. August 2011 ab 19.30 Uhr einen näheren Einblick in die archäologische Feldarbeit. Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Weitere Vorträge sind im September und Oktober geplant.