Bedeutung der Heuneburg
Weithin sichtbar, oberhalb der Donau gelegen, zeugen noch bis heute die mächtigen Wallanlagen und Großgrabhügel von der Bedeutung der Heuneburg. Vor 2500 Jahren, zur Zeit der frühen Kelten, lag hier in Oberschwaben die älteste Stadt nördlich der Alpen.
Schon der griechische Schriftsteller Herodot schrieb in der Antike „Der Istros entspringt bei den Kelten und der Stadt Pyrene und fließt mitten durch Europa.“ Ohne Zweifel war die Heuneburg – die Keltenstadt Pyrene – während ihrer Blütezeit zwischen 650 und 450 v. Chr. das bedeutendste Siedlungs-, Handels- und Machtzentrum nördlich der Alpen. Kostbare Importwaren wie Bernstein, Koralle und attische Keramik und südländische Lehmziegelbauten bezeugen ihre weitreichenden Verbindungen. Außergewöhnliche Bestattungen im Umland verweisen auf eine wohlhabende Elite, die auf der Heuneburg ihren Sitz hatte. Am bekanntesten ist das Fürstinnengrab der Bettelbühlnekropole. Der Schmuck der außergewöhnlich reich ausgestatteten Frau ist aus Bernstein, Gagat, Bronze und Gold nach fremdländischen Vorbildern gefertigt.
Originale Funde im Keltenmuseum Heuneburg – Heuneburgmuseum
Im zugehörigen nahegelegenen Keltenmuseum Heuneburg – Heuneburgmuseum bieten originale Funde jahrelanger Ausgrabungen rund um die Heuneburg, informative Texttafeln sowie eindrucksvolle Inszenierungen einen Einblick in das Alltagsleben, Kunstschaffen und die weitverzweigten Handelsbeziehungen zur Zeit der Kelten.
Vorgeschichte, Geschichte und Gegenwart unter einem gemeinsamen Dach…
Als die Ergebnisse der 30-jährigen Ausgrabungen auf der Heuneburg so weit wissenschaftlich aufgearbeitet waren, dass sie der Öffentlichkeit präsentiert werden konnten, bot sich die im Jahr 1783 erbaute, inzwischen in die Jahre gekommene, ehemalige Zehntscheuer des Klosters Heiligkreuztal in Hundersingen an.
Die historische Bausubstanz von Außenmauern und Dachstock bildet den Kontrast zu den nüchternen Inneneinbauten für das renovierte Museum, das auch inhaltlich Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet.
Kleiner Museumsrundgang
Die Dauerausstellung erstreckt sich auf zwei Ebenen. Der Museumsrundgang im Erdgeschoss beginnt nach einer Übersicht über die mehr als 100-jährigen Forschungen im Bereich der Heuneburg mit den methodischen Grundlagen der systematischen Ausgrabungen. Daran schließt sich die ausführliche Darstellung der wichtigsten Siedlungsstadien und Befestigungwerke der Heuneburg von der Jungsteinzeit bis in die historische Zeit an. Wegen der aus der älteren Eisenzeit besonders reichhaltigen archäologischen Quellen von der befestigten Heuneburg wurden hier nicht nur Veränderungen in der Siedelweise aufgezeigt, sondern auch die Verbindung zur unbefestigten Außensiedlung und die Entwicklung der zugehörigen Bestattungsplätze.
Auf der Empore im 1. Stock werden die bei der Ausgrabung angetroffenen Nachweise für den hohen Stand von Hand- und Hauswerk vorgestellt. An erster Stelle zu nennen ist das hoch entwickelte Zimmermannshandwerk, das es erst erlaubte, Bauten von über 30 m auf 14 m Grundfläche zu errichten. Erwähnt sei weiterhin die Töpferei, die in vielen Variationen grobe Gebrauchskeramik, aber auch bemalte und unbemalte Feinkeramik umfasst.
Einen Übersichtsplan sowie das Tafelverzeichnis des Heuneburgmuseums können Sie hier sehen. Beginnen Sie Ihren Rundgang mit der Tafel 1.1 (Mittelmeerszene im Eingangsbereich) und folgen Sie der Zahlenreihe bis zum Ende (Tafel 13.8). Die Nummerierung finden Sie ebenso auf den jeweiligen Textbannern und Vitrinen (links oben).
Das Dachgeschoss bietet Platz für wechselnde Sonderausstellungen.