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Keltenmuseum Heuneburg in Herbertingen

Staatssekretär Rust stellt neues Trägermodell für Freilichtmuseum Heuneburg vor

Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern und Verein Heuneburg-Museum werden Freilichtmuseum gemeinsam weiterführen

 

Staatssekretär Ingo Rust hat heute in Stuttgart das neue Trägermodell für das Freilichtmuseum Heuneburg bei Herbertingen vorgestellt. Ab 1. November 2013 werden die Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. und der Verein Heuneburg-Museum e.V. gemeinsam das Freilichtmuseum betreiben und mit Führungen, Veranstaltungen und Museumsgastronomie bespielen. Rust stellte gemeinsam mit Prof. Dr. Dieter Planck, dem Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft für Archäologie, und Anton Bischofberger, dem Vorsitzenden des Museumvereins, die Eckpunkte des zukünftigen Betriebs vor.

 

 

Staatssekretär Rust erklärte: „Die Heuneburg hat nicht nur eine faszinierende Vergangenheit, sondern seit heute auch wieder eine Zukunft. Das Freilichtmuseum wird weiterbetrieben und die Welt der Kelten bleibt an einer der bedeutendsten archäologischen Fundstätten Mitteleuropas direkt vor Ort erlebbar“. Rust dankte den beiden Vorsitzenden für die konstruktive Zusammenarbeit, die zu einer „guten Lösung für Museum und Öffentlichkeit geführt hat“.

 

Prof. Dr. Dieter Planck betonte: „Als größtem Altertumsverein Südwestdeutschlands ist der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. der Weiterbestand des Freilichtmuseums Heuneburg im Interesse ihrer Mitglieder und der Bevölkerung eine Herzensangelegenheit.“

 

Anton Bischofberger erklärte: „Der Museumsverein Heuneburg freut sich über ein nicht zu erwartendes Verhandlungsergebnis. Mit der Gesellschaft für Archäologie bekommen wir einen Partner, der nicht besser sein könnte. Wir freuen uns darauf, die Heuneburg gemeinsam zu führen.“

 

Eckpunkte des Trägermodells

 

Das Land Baden-Württemberg, die Gesellschaft für Archäologie und der Verein Heuneburg-Museum werden die Zusammenarbeit für zunächst drei Jahre in einem Vertrag regeln. Das Trägermodell sieht vor, dass die Gesellschaft für Archäologie Träger des Freilichtmuseums wird. Innerhalb der Gesellschaft wird ein Ausschuss zum Freilichtmuseum Heuneburg gebildet, der in allen Angelegenheiten des Freilichtmuseums entscheiden soll. Der Ausschuss wird paritätisch mit jeweils zwei Vorstandsmitgliedern des Vereins Heuneburg-Museum und der Gesellschaft für Archäologie besetzt sein. Auch das Land wird zwei Vertreter in den Ausschuss entsenden.

 

Das Land Baden-Württemberg wird als Grundstückseigentümer die Kosten der baulichen Unterhaltung und der liegenschaftlichen Betreuung des Freilichtmuseums tragen. Im Rahmen der Landesdenkmalpflege wird fachliche Unterstützung und wissenschaftliche Beratung zur Verfügung gestellt, sowie Projektförderungen zur Vermittlung von wissenschaftlichen und denkmalpflegerischen Inhalten auf und bei der Heuneburg.

 

Ein neues Trägermodell wurde notwendig, nachdem die Gemeinde Herbertingen als bisheriger Betreiber die mit dem Land geschlossenen Miet- und Gestattungsverträge für das Freilichtmuseum Ende des Jahres 2012 gekündigt hatte. Das gemeindeeigene Heuneburgmuseum in Herbertingen bleibt weiterhin in der Verantwortung der Gemeinde.

 

Archäologische Bedeutung der Heuneburg

 

Der frühkeltische Fürstensitz Heuneburg an der oberen Donau gehört zu den bedeutendsten archäologischen Fundstätten Mitteleuropas. Ausdehnung und Komplexität der Siedlungsstruktur sprechen dafür, dass die von Herodot um 450 v. Chr. erwähnte Polis „Pyrene“ und damit der erste namentlich genannte Ort Mitteleuropas mit der Heuneburg identisch ist. Im näheren und weiteren Umfeld der Heuneburg liegen zahlreiche, zum Teil monumental überhügelte und reich mit Beigaben ausgestattete Gräber von Fürstinnen und Fürsten. Die Ausgrabungsbefunde lassen keinen Zweifel daran, dass die Heuneburg zwischen ca. 620 und 480 v. Chr. eines der bedeutendsten protourbanen Siedlungs-, Wirtschafts- und Machtzentren war, das weit reichende Beziehungen bis zu den Etruskern und in die griechischen Kolonien unterhielt.

 

Quelle: Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg